Eine Umpire Interference liegt vor, wenn ein Umpire von einem geschlagenen Ball getroffen wird, bevor der Ball einen Infielder, inklusive Pitcher, berührt hat oder an einem Infielder, exklusive Pitcher, vorbeigegangen ist. Umpire Interference ist es ebenfalls, wenn ein Plate Umpire den Catcher behindert bei dessen Versuch, einen Baserunner out zu werfen. (OBR Regel 6.01 (f))
Wenn ein geschlagener Ball einen Umpire trifft und Umpire Interference gecalled wird, wird dem Batter ein Single zugeschrieben und die Runners dürfen, aber nur wenn eine Force Situation vorliegt, eine Base vorrücken. Ist hinter einem Runner eine Base frei, bleibt der Runner auf der Base stehen, auf der er stand, als der Pitch ausgeführt wurde.
Andererseits ist es keine Umpire Interference, wenn der Ball zuerst von einem Fielder, inklusive Pitcher, berührt wird. Wird der Umpire von einem durch einen Fielder abgelenkten Ball getroffen oder hat der Ball bereits einen Fielder, exklusive Pitcher, passiert, ist es keine Umpire Interference und der Ball ist «live» und der Spielzug geht weiter.
Bei der Umpire Interference durch den Plate Umpire gibt es zwei Szenarien, bei welchen dies vorkommen kann. Es kann dies eine Behinderung des Catchers durch den Plate Umpire sein, wenn der Catcher versucht, eine Stolen Base zu verhindern oder ein Pick-off Play versucht. Eine Umpire Interference kann auch vorliegen, wenn der Umpire den Catcher behindert beim Versuch, den Ball zum Pitcher zurückzuwerfen. Bei beiden Szenarien ist die Regelauslegung ein «delayed dead ball». Das heisst, der Spielzug wird normal zu Ende gespielt, wenn aber kein Out erzielt wird, wird ein «dead ball» gecalled und die Runners müssen auf ihre jeweilige Ausgangsbase zurückkehren. Wirft der Catcher den Runner trotzdem out, gilt der Spielzug und es gibt keinen «dead ball».
Eine Interference beim Zurückwerfen des Balles zum Pitcher ist äusserst selten und nur relevant, wenn der Baserunner einen «delayed steal» versucht.
Videobeispiele hierzu: